Gemeinde Beldorf
Kein Kleinstaat der USA, sondern ein kleiner Ortsteil von Beldorf ist "Klein Amerika" (Lütt Amerika). Die im weiteren aus den Ortsteilen Beldorf, Grünental, Wilhelmsburg und Aalhoop bestehende Gemeinde Beldorf findet schon vor 1500 urkundliche Erwähnung. Hünengräber und Funde von Schalensteinen zeugen jedoch von einer Besiedlung, bereits in der Bronzezeit. Der Ortsname lässt sich vermutlich aus dem Begriff "Belt" = Verbindung herleiten. Die topographische Lage deutet zumindest darauf hin, dass es hier schon seit jeher eine gute Verbindung im Gebiet des holsteinischen und des dithmarscher Geestrückens gegeben hat.
Im Bereich der Grünentaler Hochbrücke war schon vor Jahrhunderten der Ochsenweg als alte Handelsstraße eine der wenigen Überwege nach Dithmarschen. Alte Flurbezeichnungen zeugen von den kriegerischen Handlungen zwischen Holsteinern und Dithmarschern.
Die neuere Geschichte Beldorfs ist eng mit der des Nord-Ostsee- Kanals verbunden. Durch den Bau des damaligen Kaiser-Wilhelm-Kanals wurde die Gemeinde in zwei Teile zerschnitten. 900 ha liegen südlich, 300 ha nördlich der Wasserstraße.
Der Kanal durchschneidet hier auf Kanal-Kilometer 31 den Höhenzug der Geest und die Böschungen sind steil und hoch; dadurch hat man einen weiten Ausblick nach Dithmarschen und in Richtung Rendsburg, sowie Brunsbüttel. Die Hochbrücke am Nord-Ostsee-Kanal, mit seiner internationalen Schiffahrt, ist eine besondere Attraktion. Ein Besuch lohnt sich besonders, wenn einer der Luxusliner den Kanal passiert. Am Standort der alten Hochbrücke wurden eine Aussichtsplattform als Denkmal, auf der Nordseite und eine Grill- und Schutzhütte am "Brücken-Denkmal", auf der Südseite errichtet. Als Erinnerungsstück hat sich die Gemeinde eines der vier Widerlager der "alten" Grünentaler Hochbrücke (1892-1986) gesichert und an der Ortseinfahrt Grünental aufgestellt.
Für die immer wieder nötig gewordenen Kanalverbreiterungen bzw. –vertiefungen wurde in der Gemarkung Beldorf ein ca. 80 ha großes Spülfeld angelegt. Heute sind die Spülarbeiten fast abgeschlossen und die Natur erorbert sich das Land zurück. Die noch verbliebenen ungenutzten Flächen sind ein Rückzugsgebiet für viele Tierarten.
1998 gründete sich der "Bürgerwindpark Beldorf". Schon von weitem sind die mächtigen Rotoren der Windkraftanlagen zu sehen und kennzeichnen das Landschaftsbild. 2015 folgte der "Bürgerwindpark Wilhelmsburg". Im Jahr 2022 erweiterte sich der „Windpark Bondenschiften“ auf insgesamt 4 Anlagen im Gemeindegebiet. Gemeinsam mit Biogas- und zahlreichen Solaranlagen sorgen diese Investitionen in der Gemeinde für jede Menge "grünen" Strom. Aktuell befindet sich ein Solarpark in der Planung.
Die landschaftlich begünstigte Lage verpflichtet dazu, den Besuchern und Gästen das Ortsbild so bequem und schön wie möglich zu gestalten. Viele Ruhebänke und vorhandene Rad- und Reitwanderwege ermöglichen den Erholungssuchenden einen angenehmen Aufenthalt. Auf der Kanalnordseite befindet sich eine Motorcross-Rennbahn des Motorclub Albersdorf.
Übernachtungsmöglichkeiten bieten einige Privatpensionen an.
Zur Festigung der dörflichen Gemeinschaft hat der Umbau des "alten Schulgebäudes" zum Dorfgemeinschaftshaus (Ole School) beigetragen. Sollten Sie Interesse daran haben, die Räumlichkeiten (Clubraum bis 30 Personen, Saal bis 120 Personen) zu mieten, wenden Sie sich bitte an den Bürgermeister der Gemeinde bzw. Frau Rapp TEL. 0 15 25/ 60 45 716.
Im Gebäude kann ein 25 m langes Monumental-Gemälde des Malers Martin Marcus Vollert, aus Albersdorf bewundert werden, welches die Geschichte der Grünenthaler Hochbrücke vom Bau der alten Brücke bis zum Abriss und Neubau erzählt.
Hinter dem Dorfgemeinschaftshaus befinden sich ein "Bolzplatz" und Freigelände mit Tischtennisplatte und Nestschaukel.
Die Freiwillige Feuerwehr, der Frauenchor und der Jagdverein bestimmen im Wesentlichen das kulturelle Leben der Gemeinde. Sie kümmern sich um Veranstaltungen und die Ausrichtung von Festivitäten, wie z.B. Eisboßeln, Maifeuer, Vogelschießen, Erntefest und Weihnachtsfeier.
Auf der Kanal-Nordseite wurde im Jahr 2021 die ehemalige Gaststätte "Zur Hochbrücke" unter dem neuen Namen "De ole Brüch" wieder zum Leben erweckt. Neben der Vermietung von Montheur- und Fremdenzimmern, besteht ein Cafe`-Betrieb.
Zu erreichen ist die Gemeinde über die ca. 15 km westlich liegende Autobahn A 23, die Landesstraße 316 (Itzehoe-Heide) und die Bahnstrecke Neumünster-Heide-Büsum (Bahnhof "Beldorf").
Weitere Infos befinden sich unter dem Punkt "Anfahrt".